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Sechseläuten-Wiese

21.06.2021 Hans Egloff

Es ist erst einige Jahre her, da wurde die Sechseläuten-Wiese «saniert». Wo vorher eine Wiese mit veritablem Baumbestand war, gibt es nun einen Granitstein-Platz mit ein paar «Zahnstochern». Bestimmt gab es auch einige gute Gründe für diese Veränderung – städtebauliche etwa oder vielleicht ist auch der Unterhalt einfacher.

Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat vor wenigen Wochen die Vorlage für eine «klimaangepasste Siedlungsentwicklung» in die Vernehmlassung gegeben. Damit werden die Hauseigentümer unter Generalverdacht gestellt, in der Vergangenheit alles falsch gemacht zu haben. Vorgesehen ist daher ein von links-grüner Ideologie geprägtes staatliches Nacherziehungsprogramm.

Zu den vorgesehenen Massnahmen zählt etwa, Eigentümern auf ihren Grundstücken den Erhalt von Bäumen und deren Ersatz sowie eine Neupflanzung vorschreiben zu können. Auch sollen Eigentümer dazu angehalten werden, die Versiegelung auf der nicht mit Gebäuden überstellten Parzellenfläche so gering wie möglich zu halten. Beide Massnahmen machen ja Sinn: nämlich Bäume anzupflanzen und zu erhalten oder auch für ausreichend Sickerungsfläche besorgt zu sein.

Schon heute sind sich Hauseigentümer ihrer Verantwortung bewusst. Es braucht daher keine weiteren staatlichen Zwangsmassnahmen. Gefragt ist Vernunft und Vorschläge, die pragmatisch und freiwillig zu tragbaren Kosten realisiert werden können.

Die öffentliche Hand ist zudem ein denkbar unglaubwürdiger Absender obgenannter Forderungen, ist sie doch in der Vergangenheit alles andere als vorbildlich vorangegangen. So sei etwa daran erinnert, dass in der rot-grün regierten Stadt Zürich der Münsterhof, der Paradeplatz, der Vulkan-Platz und wie erwähnt die Sechseläuten-Wiese früher allesamt mal unversiegelt waren. Die Privaten sollen also richten, was die öffentliche Hand versäumt. Der Regierungsrat und die Kommunalbehörden sollten bitte zuerst vor der eigenen Türe – oder auf den eigenen Plätzen – wischen…